Super-Benzin mit Bioethanolanteil

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hararen

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von hararen »

Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, daß unsere Autos E10 vertragen. Ob nun 5 oder 10% kann, was das Oxidieren und die Löslichkeit irgendwelcher Marerialien betrifft, nicht den großen Unterschied machen.
Die Schweinerei ist die Tatsache, daß die dünnere Brühe auch noch teurer ist.
Die halten uns für sehr blöd.
Leider ist man den Gangstern von Industrie und Politik hilflos ausgeliefert.
MfG

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B68

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von B68 »

Ich schei... auf das neue E10-fertig,keine Diskussion.In mein Auto kommt nur gutes Super Plus,und wenn ich an einer Tanke stehe wo nur E10 angeboten wird ,dann fahre ich zur nächsten und wenn ich meinen Löwen dahin tragen muss (ich meine natürlich schieben) !
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Elo
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von Elo »

Hallo,

nun melde ich mich als Biologe und zumindest angelernter Ingenieur mal zu Wort.

1. in den heutigen Fertigungsstrassen fährt jede Karosse, jeder Motor, jedes Fahrwerksteil mit einem Computercode. Der Arbeiter, der an der entsprechenden Station steht, weiß bereits vorher, was er an seiner Stelle einbauen muss. Bei Sonderausstattungen ist das offensichtlich, aber es ist kein größeres Problem, den Arbeiter an der Motor-Montage-Station 17 statt "europäischen" Dichtungen Dichtungen einbauen zu lassen, die in Südamerika funktionieren. Das ist lediglich eine Frage der Auswahl des Materials: Dichtungen für Europa und die USA müssen niedrigere Temperaturen aushalten, sind dagegen weniger fest gegenüber Alkoholen. Für Südamerika sieht es andersrum aus. In Brasilien werden selbst bei schlechtestem Wetter im Süden selten Temperaturen unter -5°C erreicht, also reicht eine Kryoflexibilität bis -15°C völlig aus. Dafür dürfen die Dichtungen keine alkohollöslichen Bestandteile enthalten und unter Alkohol nicht quellen.
Schwierig wirds für Schweden, die haben bereits Bioethanol-Anteile von über 50% und niedrige Temperaturen. Macht nix, drei verschiedene Dichtungen, drei verschieden Farbcodierungen der Dichtung, entsprechende Anzeige für den Monteur und schon kann man an der selben Stelle drei verschiedene Versionen des selben Motors bauen.
Ähnlich verhält es sich mit der Fahrzeugelektronik, die Chips werden vorab entsprechend programmiert, und an der Montagestelle muss der Monteur nur noch den richtigen Chip einsetzen.

2. Grundsätzlich halte ich eine Erweiterung des Bio-Ethanol-Anteils als Treibstoff für gut. Politisch sind wir dann nicht mehr so sehr von den Erdöl-Exportierenden Ländern abhängig, hinzu kommt, dass irgendwann alles Erdöl gefördert wurde, das wirtschaftlich zu fördern ist. Zu dem Zeitpunkt sollte eine Ersatztechnologie nicht nur da und einsatzbereit sein, sondern bereits breit eingesetzt werden, um Probleme bei der -dann erzwungenen- Umstellung zu vermeiden.

3. Ökologisch kann Bio-Ethanol durchaus Sinn machen. Unsere Landschaft in Mitteleuropa ist bis auf ganz wenige Quadratkilometer im steilsten Hochgebirge oder den Bialowica-Nationalpark an der Grenze Polen-Weißrussland komplett vom Menschen überformt. Große Teile davon sind ökologisch kaputt, weil sie über Jahrzehnte konsequent überdüngt wurden und Biozide ihre Spuren hinterlassen haben. Gleichzeitig werden viele davon gar nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, weil es sich nicht lohnt.
Es wäre also sinnvoll, die komplette Art und Weise unserer Landwirtschaft einmal zu überdenken. Wir sind in der Lage, mit relativ kleinem Flächenverbrauch unseren Nahrungsbedarf und einen Gutteil des Bau- und Verwendungsholzbedarfes zu decken. Die restliche Fläche kann man teilweise für Energiekulturen, teilweise als "Landschaftserhaltflächen" (was das ist, siehe unten) und teilweise als "Naturmahdbrache" nutzen.
Das muss sich nicht einmal gegenseitig ausschließen.

Das würde aber ein komplettes Umdenken in der EU Landwirtschaftspolitik erfordern. Bauern sind nicht mehr länger nur Produzenten von Getreide, Gemüse, Obst, Fleisch und Milch, man müsste sie auch dafür bezahlen, ein Landschaftsbild zu erhalten, die "Landschaftserhaltflächen". Diese sind insbesondere dort nützlich, wo Tourismus durch Landschaft angezogen wird, z.B. wo ich z.Zt. lebe, im Voralpenland. Die Leute, die hier hin kommen, kommen ja nicht nur, weil sie Berggipfel sehen wollen, sondern v.a. wegen der sanft geschwungenen, satt grünen Hügel. Diese "Märklin-Landschaft" ist ein wichtiges Kapital für die Wirtschaft, gleichzeitig wird sie aber zerstört, ohne dass man das so direkt merkt. Damit ein Bauer hier überleben kann, muss er mehr Kühe haben, als das Land ernähren kann. Er kauft Futter zu, dummerweise produziert er damit auch mehr Gülle als das Land ertragen kann. Die kann er nicht anders entsorgen als auf die Grünfläche zu schmeissen. Bestimmte Gräser kommen damit auch wunderbar klar, dummerweise aber die Kräuter und Blumen, die ein Tourist erwartet, nicht. Hinzu kommt, dass die schönsten Ferien auf dem Bauernhof versaut sind, wenn man gerade den Frühstückstisch auf dem Balkon oder der Terrasse gedeckt hat und der Bauer mit dem Güllewagen davor zickzack fährt...
Wieso werden die Bauern nicht dafür bezahlt, die Landschaft zu pflegen, pro Hektar eine bis zwei Kühe zu halten, keine Silage zuzukaufen und damit nicht mehr Kot auf die Felder zu bringen, als durch sie produziert wird?

Energiepflanzen kann man ja in anderen Gegenden anbauen, z.B. dort, wo großflächige Landwirtschaft möglich ist, z.B. auf den ehemaligen LPG-Flächen der östlichen Bundesländern, den Ebenen am Niederrhein oder Niedersachsens. Wenn man hier ein sinnvolles Muster aus Energiepflanzenbau und Mahdbrache (Flächen, die nicht genutzt werden, jedoch einmal im Spätsommer gemäht werden und so vor dem Verbuschen geschützt werden. Sie bieten Naturraum für viele Pflanzen und Vögel, die Schädlinge in den Energiekulturen bekämpfen helfen können) anlegt, lohnt sich die Landwirtschaft wieder. Durch ortsnahe Verarbeitung können Arbeitsplätze geschaffen werden und wir sind energie-unabhängiger.

Das einzige Problem dabei: Ölpalmen, Zuckerrrohr etc. sind billiger. Dafür wird Regenwald abgeholzt, das Zeug wird um die halbe Welt gekarrt und für die Umwelt ist das mit Sicherheit nicht gut.

Hinzu kommt Punkt 4: Autofahren ist bereits teuer genug. Wir zahlen seit Jahren jede Benzinpreiserhöhung, mit Ölpreis, mit Steuererhöhungen mit Öko-Beimischungen etc. begründet, aber wenn Ölpreis oder die Kosten der Öko-Beimischungen sinken, tut es der Benzinpreis selten und nie vollständig.
Wir zahlen einen Haufen Steuern, die ständig steigen und irgendwo hin gehen, an den Strassen im Westen wurde seit der Wiedervereinigung nichts mehr getan, außer die schlimmsten Löcher provisorisch zu schließen.
Leider ist das mit anderen Möglichkeiten, mobil zu sein, auch nicht besser. Die Qualität der Züge kommt immer mehr an die einer Billig-Bussgesellschaft heran, die ICE halten mittlerweile auch wieder an jedem Gänseblümchen, es fehlt bei der Bahn überall an Reserven, nicht nur bei der Anzahl der Züge, sondern auch jeder Slot auf der Strecke ist ausgebucht, so dass eine Verspätung einen ganzen Rattenschwanz nach sich zieht.
"Mehr Güter auf die Schiene" klappt auch nicht, die Schiene ist voll und trotzdem sind die wichtigsten Autobahnen so voll mit LKW, dass die rechte Spur meist komplett dicht ist.
Die meisten Bürger sind ja nicht unterwegs, weil sie Spaß daran haben, sondern weil sie müssen. Sie müssen zur Arbeit, zum Kunden, Sachen montieren, abholen, ausliefern, einkaufen etc. Dafür ist man heute auf Auto, Bus, Strassenbahn, Zug und Flugzeug angewiesen, das einzige Verkehrsmittel, das noch dicke Steigerungsraten aufweisen könnte, ist das Flugzeug. Aber wer will schon von Köln nach Düsseldorf fliegen, weil die A3 dicht ist und die Züge trotz 20 Verbindungen pro Stunde mit zusammen 7500 Plätzen überfüllt sind?

Liebe Bundesregierung, wenn ihr schon mit eurem Kartellamt den Mineralölkonzenen nicht beikommen wollt (die Mittel habt ihr ja, allein der Wille scheint zu fehlen), dann tut doch wenigstens was für die Mobilität. Wir stehen kurz vor dem Verkehrsinfarkt und keiner merkts.
Klar, jeder ist für den Ausbau der Bahn und des Autobahnnetzes, aber bitte nicht vor der eigenen Tür. Die Umgebung vieler Bahnstrecken und Fernstrassen ist so dicht bebaut, dass zwei weitere Spuren kaum möglich ist. Was tun?

schöne Grüße

Tobias
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Wer meine Signatur wieder findet, sage mir bitte Bescheid. Belohnung!
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hararen

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von hararen »

Hallo Tobias,
Du bist ja ziemlich optimistisch, so einen langen Artikel einzustellen.
Aber ich habe ihn komplett gelesen.
Ich halte es nicht für verwerflich, aus Lebensmitteln Ethanol zu machen. Eine Gesellschaft muss es sich nur leisten können. Und zwar nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologsch und ethisch.
Jetzt wird es kompliziert. Ökonomisch stellt man eine Kosten-Nutzen Rechnung an. Alles klar.
Ökologisch muss man die Sache ganzheitlich betrachten; also ein paar Stichworte: Kraftstoff-, Dünger-, Arbeits-, Flächenverbrauch, Umweltbelastungen etc. Sehr aufwendig, aber machbar.
Ethisch: Tut man trotzdem genug gegen den Hunger der Welt? Ist schwierig zu sagen.

Leider habe ich in diesem unseren Land den Eindruck, daß wir einfachen Cabriofahrer uns neben unserer normalen Arbeit über diese Zusammenhänge mehr Gedanken machen, als unsere hochbezahlte Politelite.

Die halten uns für doof, wählen irgendeine grüne Überschrift und wollen uns mit dieser dünnen Brühe abzocken.

Ich hasse es, verarscht zu werden.
MfG
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Wännä

Re: Super-Benzin E10

Beitrag von Wännä »

Hallo Gemeinde,

also auch ich habe den Beitrag ganz gelesen und finde ihn bemerkenswert. :i_respekt: Er bringt mich zum nachdenken und weitet meinen Blick. Insofern auf jeden Fall ein guter Beitrag aus meiner Sicht! :smile:

Wir können uns lange und breit über Pros und Kontras austauschen und werden solche auch auf jeder Seite der Betrachtung finden, was auch gut so ist, sonst wäre es ja viiiiieeel zu langweilig auf dieser Welt. Sicher ist auch, dass wir mit unserer Umwelt schonender umgehen müssen, was wir aber aus meiner Sicht - Dank der Wirtschaftslobby weltweit - niemals wirklich schaffen werden. Insofern dürfen wir wohl nur zusehen, wie wir unseren schönen Planeten so langsam zu Grunde richten. Also heißt es für mich dann eher, bestehendes so lange als möglich zu erhalten! Und das fängt im ganz kleinen, also bei mir selbst an!

Ich habe nichts gegen E10, sondern nur dagegen, dass mir keiner verbindlich sagen kann, ob es mein Motor nun verträgt oder nicht. Man käme ja auch nicht auf die Idee, von heute auf morgen Salzwasser zu trinken da Süßwasser knapp wird ohne vorher die Folgen für den Körper berachtet zu haben bzw. dem Körper Gelegenheit zu geben, sich auf die neue Zufuhr einzustellen. Also wäre es doch nur richtig und vernünftig gewesen, erst einmal eine kritische Prüfung der Motoren in Langzeittests durchzuführen, bevor man eine neue Spritsorte auf den Markt schmeißt!

Tja, und was uns Cabriofahrer als Vordenker angeht..... warum eigentlich nicht ? :cabrio: Jedes Umdenken beginnt in einem kleinen Rahmen und bei viel Glück und Ausdauer erreicht man irgendwann vielleicht auch eine Lobby und kann unsere Entscheider zum Umdenken bewegen. Ohne diese Möglichkeit wird man leider nichts mehr erreichen, da unsere Politikelite in der Regel viel zu weit weg ist von den alltäglichen Dingen des Lebens, als dass man noch einen Bezug dazu hätte!

Und bevor dieser Beitrag nun auch zu umfassend und philosofisch wird, höre ich mal lieber auf :totlach:

Also weiter mit der Diskussion

Viele Grüße aus dem Rheinland

Werner :sonne:
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deltz
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von deltz »

Jetzt will BP die zu erwartende Strafe auf die Kunden abwälzen. Der ADAC spricht dagegen und behauptet, dass machen die Ölkonzerne bereits. Welch ein Wunder!

Wie sieht es bei euch aus, tankt ihr bereits E10 oder immer noch das Gute alte Super Benzin?

Wer tankt bereits E10 und wie sind die persönlichen Erfahrungswerte?

Grucc
deltz
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black_lion

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von black_lion »

also ich muss sagen, ich werde das E10 nicht tanken, mein baby wurde stets nur mit super bleifrei betankt und so wird es auch bleiben ;-)
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andreas.t

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von andreas.t »

Ich tanke E10 seit mehreren Monaten. Bisher habe ich keinen Mehrverbrauch und auch sonst keine negativen Erlebnisse damit.
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eugenkss
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von eugenkss »

Also in Frankreich hat die E10-Einführung ja schon früher begonnen. Da darf man bei einem französischen Auto dann schon eher auf Verträglichkeit vertrauen, denk ich!
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hararen

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von hararen »

Wie gesagt.
Freigegebene Autos vertragen mit Sicherheit E10. Technisch kein Problem.
Die Brühe ist aber dünner (hat einen niedrigeren Energiegehalt und verbraucht deshalb mehr Liter pro km). Einige Tankstellen verkaufen deshalb E10 billiger als Super (meistens 3 Cent), was grundsätzlich logisch ist.
Einige Tanken verkaufen E10 teurer als Super, was unlogisch ist.
Nach dieser richtigen Logik müsste E10 mindestens 5 bis10 Cent billiger als Super sein, damit die Sache für den Verbraucher mindestens kostenneutral ist.
Also: solange E10 nicht mindestens 5 Cent billiger als Super ist.... Finger weg!!!
MfG
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Vehlefanz

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von Vehlefanz »

Hallo CCler!

Ich tanke mit meinem 206cc seit diesem Frühjahr E10 :i_drink: und habe auch keine negativen Erfahrungen - auch nicht beim Verbrauch (siehe Spritmonitor). Die letzten höheren Verbräuche liegen glaub ich an der Fahrweise :d_fahrer: . Ich werde allerdings die letzte Füllung im Oktober mit E5 Super machen. Da E10 einen höheren Wasseranteil hat, denke ich das es bei längerer Standzeit (bis März :d_weah: ) nicht so gut für den Tank ist.

Gruß aus dem Umland von Berlin

Vehlefanz
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hararen

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von hararen »

Verbräuche hängen immer von der Fahrweise ab.
Physikalisch ist es aber gesetzmäßig, daß eine höhere Beimischung von Ethanol bei vergleichbarer Fahrweise zu höheren Verbräuchen führen muss.
Deshalb nochmals: E10 muss mindestens 5 Cent billiger sein als Super.
Sonst ist es Betrug am Kunden.
MfG
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Pfiffy
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von Pfiffy »

EU ändert Biosprit-Ziele: E10-Zukunft ungewiss

Klimakommissarin Connie Hedegaard und Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) haben einen Entwurf erarbeitet, der die 27 EU-Staaten zu einer Kehrtwende in Sachen Biosprit bewegen soll.

Der Weg vom Klimaretter zum Sündenbock war kurz. Nicht erst seit dem Vorstoß von Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) für einen E10-Verkaufsstopp steht Biosprit in Deutschland am Pranger. Sämtliche Umweltverbände sprechen von einem teuren Irrweg.
Nachdem die EU-Kommission jahrelang Pflanzensprit als Heilmittel im Kampf gegen zu hohe Treibhausgasausstöße im Verkehr gepriesen und gefördert hat, will sie nun den Geist wieder in die Flasche bekommen.
Biospritanteil deckeln

Bisher lautet das Ziel, dass grüne Quellen - Biosprit, aber auch Ökostrom für Elektroautos - bis 2020 einen Anteil von zehn Prozent im Verkehrssektor haben. Damit soll der CO2-Ausstoß in diesem Bereich um sechs Prozent gesenkt werden. Da der Elektroauto-Boom aber noch nicht in Sicht ist, hätte das Ziel wohl fast komplett mit Biokraftstoffen erfüllt werden müssen.

Derzeit beträgt der Anteil rund vier Prozent. Viel mehr könnte es nach den neuen Plänen aus Brüssel auch nicht mehr werden: Der Anteil von Biokraftstoffen aus Nahrungspflanzen soll nun auf fünf Prozent bis 2020 gedeckelt werden. Zudem könnte es ab 2020 keine Förderung mehr geben für Biosprit, der aus Rüben, Mais oder Getreide gewonnen wird und in Konkurrenz zu Anbauflächen für Lebensmittel steht. Im Oktober soll der Entwurf vorgestellt werden, bis Ende 2013 könnte es einen verbindlichen Beschluss für alle 27 EU-Staaten geben.
Bundesregierung bestimmt über E10-Zukunft

Für den ungeliebten Biosprit E10 könnte dies der Todesstoß sein, muss es aber nicht - dies hängt von der Reaktion der Bundesregierung ab. Wie die EU-Quote erreicht wird, ist Sache der Mitgliedsstaaten, Deutschland entschied sich für die Beimischung von erst fünf und dann von zehn Prozent Ethanol. E10 wurde 2011 eingeführt - auch weil die deutsche Autoindustrie so strengere CO2-Grenzwerte vermeiden konnte.

"Da Ethanol aus Sicht der Kommission im Schnitt eine etwas bessere Klimabilanz aufweist als Biodiesel und die 5-Prozent-Vorgabe noch nicht erreicht ist, ist bislang nicht abzusehen, dass E10 damit überflüssig wird", betont der Bioenergie-Referent des NABU, Florian Schöne. Man müsse sich aber definitiv von der Illusion verabschieden, in großem Umfang fossile durch Biokraftstoffe ersetzen zu können.

Das Beispiel zeigt, dass die grüne Energiewende nicht ohne Tücken ist. Bestimmte Probleme waren nicht von Anfang absehbar, etwa die Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, was sich gerade bei Missernten und Rekordpreisen für Getreide nachteilig auswirkt. Da Deutschland fast die Hälfte der eingesetzten Ethanolbestandteile (Getreide, Rüben) importiert, hat der deutsche Biospritverbrauch immer auch internationale Auswirkungen. Zudem führt der steigende weltweite Fleischkonsum zu einem stark erhöhten Flächenbedarf für Futtermittel. Hinzu kommen die Klimaauswirkungen außerhalb der EU durch eine Abholzung von Regenwäldern für Agrosprit-Anbauflächen.

Aber Alexander Knebel von der Agentur für erneuerbare Energien betont, dass schon jetzt in der EU strenge Nachhaltigkeitskriterien gelten würden. "Im Vergleich zu fossilem Kraftstoff müssen bei den in der EU geförderten Biokraftstoffen schon jetzt mindestens 35 Prozent Treibhausgase eingespart werden, ab 2017 sind es 50 Prozent".

Der Streit tobt vor allem um die Frage der Verdrängungseffekte, sogenannte indirekte Landnutzungsänderungen (ILUC: indirect land use change), die den Klimanutzen in Frage stellen und zugleich dem Anbau von Nahrungsmitteln Platz wegnehmen. In den USA wandert 40 Prozent der Maisernte bereits in den Tank, um unabhängiger zu werden von teuren Ölimporten. Niebel sagt, der EU-Vorstoß sei ein "wesentlicher Baustein zur Bekämpfung des Hungers in der Welt".

Ähnlich wie im Solarbereich gefährdet ein solches ruckartiges Umsteuern aber zugleich aufstrebende grüne Wirtschaftszweige. Während die deutsche Solarbranche nicht primär wegen Förderkürzungen, sondern vor allem wegen der chinesischen Billigkonkurrenz unter einer Insolvenzwelle ächzt, fürchtet nun auch die deutsche Biospritbranche einen Einbruch. "Die willkürliche Kürzung bei Biokraftstoffen rettet keinen einzigen Hektar Regenwald", sagt Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Biokraftstoffindustrie (VDB).

Schon heute dürften Agrarrohstoffe für Biokraftstoffe in der EU nicht von ehemaligen Regenwaldflächen kommen, betont Baumann. Produktionsanlagen, die nur gebaut wurden, um die EU-Ziele der für mehr erneuerbare Energien im Verkehrssektor zu erreichen, müssten nun stillgelegt werden. Doch zugleich könnte nun auch die Erforschung und Anwendung von Ethanol der zweiten Generation intensiviert werden, dessen Produktion nicht für Konkurrenz zu Anbauflächen für Nahrungs- und Futtermittel sorgt. Dieses Ethanol wird vor allem aus Lignozellulose gewonnen, die etwa in Stroh und Holz steckt. Damit könnte sich wohl auch der Anti-E10-Aktivist Dirk Niebel anfreunden.

Quelle: auto-motor-sport.de
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Super E10: Nur wenige Autofahrer greifen zum Biosprit

Beitrag von Pfiffy »

Auch drei Jahre nach der Einführung des Kraftstoffs Super E10 konnte sich der Biosprit noch nicht auf dem Markt durchsetzen. Der Absatz stieg 2013 zwar im Vergleich zum Vorjahr, der Marktanteil liegt dennoch nur bei etwa 15 %.

Deutsche Autofahrer greifen weiterhin nur vereinzelt zum Biosprit. Im vergangenen Jahr wurden zwar 2,76 Millionen Tonnen Super E10 abgesetzt - und damit 140.000 Tonnen mehr als 2012 (plus 5,4 Prozent). Doch der Marktanteil des mit bis zu 10 Prozent Bioethanol versehenem Kraftstoff liegt weiter bei enttäuschenden 15 Prozent. Das teilte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBE) Ende vergangener Woche mit. Einen solchen Wert erreichte die Spritsorte bereits im April 2012, seitdem schwankt der Marktanteil zwischen 13,5 und 15 Prozent. Von einem Durchbruch am Markt kann daher trotz des leichten Zuwachses im vergangenen Jahr noch nicht die Rede sein.

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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von AndyCC »

Der Biosprit war für mein Geschmack von Anfang an eine Totgeburt...
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von Feline »

Als wir im September 2013 nach Kroatien gefahren sind, hatte ich in Österreich bei Shell getankt.
Ich fragte den Tankwart ob das Superbenzin E5 oder E10 ist, da es nur eine Supersorte gab.
Er sagte mir, bei uns gibt es nur E5 bis das alles mal richtig in der EU geregelt ist.
Ich sagte ihm, ihr Österreicher seid klasse, bei uns in Deutschland sind die Besserwisseridioten zu blöde den E10-Dreck zu stoppen.

Gruß Feline
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von AndyCC »

Ich hatte ja schon die große Hoffnung das die das wegen der geringe Nachfrage mal einstellen, aber wie sie sehen sehen sie nichts...
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von deltz »

Hey Leute,
hat sich bei euch mit dem Tankverhalten was geändert? Tankt ihr jetzt E10 oder seid ihr beim normalen Super geblieben?

Grucc
deltz
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Re: AW: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von mittei0 »

Formulier es mal so, im Schnitt 20 cent pro Liter billiger und kein E10 ,
gelobtes Spritland Österreich :mrgreen: :mrgreen: :k_biggin:
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von BlueTiger »

Wir haben hier leider kein Spritland in der Nähe :d_weah:

Unsere Autos werden weiterhin mit normal Super betankt. Im Moment Vorzugsweise Sonntags Abends nach 20 Uhr oder wenn die Schicht günstig ist vor 8 Uhr Morgens
Tank Apps immer parat. :d_zwinker:
grüCCle

Bianka und Caruso Bild

:i_baeh: Ich habe doppelten Spass Cabrio fahren mit Autogas :i_baeh:
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von Feline »

Ich bin wieder auf Super E5 zurück gegangen da E10 keinen Vorteil bringt. Die Augenwischerei mit
4 Cent Preisvorteil pro Liter hat mir nichts gebracht außer das der Spritverbrauch noch höher war.

Grüße Feline
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Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von MonacoFranze »

Ich tanke nach wie vor meistens E10. Mein Spritverbrauch ging um 0,2 Liter nach oben. Kostenmäßig dürfte es unterm Strich auf Null raus laufen.

Und natürlich immer zum günstigsten Tag und zur günstigsten Zeit tanken dank clever-tanken.de

Servus,
da Franze
Geschwindigkeit hat noch niemanden umgebracht. Plötzlicher Stillstand, das ist es, was dich erwischt.
Jeremy Clarkson
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Sunny77777

Re: Super-Benzin mit Bioethanolanteil

Beitrag von Sunny77777 »

Lebensmittel gehören in meinen Bauch und nicht in den Tank ;-)
Das der Urwald abgeholzt wird damit ich ökologisch unbedenklich unterwegs bin ist ein Witz.

Daher kein E10!
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